Handyverbot an Tankstellen: Ist das noch zeitgemäß?
Warum an Tankstellen nicht geraucht werden darf, ist klar. Doch warum verbieten Tankstellen oft auch das Benutzen von Handys, und schränkt dieses Verbot das mobile Bezahlen an der Zapfsäule ein?
Tatsächlich ist das Benutzen von Handys noch an den meisten Tankstellen verboten. Dies hat keinen gesetzlichen Hintergrund, sondern ist eine Regelung von den Tankstellenbetreibern. Diese verfügen über das Hausrecht und dürfen Verbote aufstellen, auch wenn es keine gesetzliche Regelung gibt. Hinweisschilder an den Zapfsäulen weisen jeweils darauf hin.
Doch warum ist das eigentlich so und hat das Folgen für das mobile Bezahlen oder das Benutzen von Tankapps?
Dass das Benutzen von Handys an Tankstellen verboten ist, hat folgenden Grund:
In alten Handys war der Akku so verbaut, dass er bei einem Aufprall des Handys auf den Boden theoretisch hätte herausfallen können. Dabei hätten Funken entstehen können, was natürlich ein Brandrisiko darstellen würde.
Mittlerweile hat sich aber nicht nur die Technik der Handys, sondern auch deren Bauweise weiterentwickelt. Der Akku ist heutzutage bei fast allen Smartphones fest verbaut, ein Herausfallen bei einem Sturz ist somit fast unmöglich. Außerdem haben die Akkus weniger Spannung als noch vor einigen Jahren, was die Gefahr zusätzlich minimiert. Dass das Benutzen von einem Handy an einer Tankstelle einen Brand oder gar eine Explosion auslöst ist also mehr als unwahrscheinlich. Trotzdem sind Autofahrer:innen dazu angehalten, sich an die auf dem Gelände der Tankstelle geltenden Regeln zu halten.
Trotz Handyverbot mobil an der Zapfsäule bezahlen
Auf das mobile Bezahlen an der Zapfsäule, so wie es zum Beispiel mit der PACE Drive App, mehr‑tanken oder Blitzer.de möglich ist, hat das allerdings kaum Auswirkungen.
An Tankstellen, die mit einem Automaten bedient werden können, muss sowieso vor dem Tankvorgang bezahlt werden. Mit einer App wie PACE Drive kann in solch einem Fall im Auto die App gestartet, die Zapfsäule und der Betrag ausgewählt und direkt bezahlt werden. Ein Tankvorgang ist erst danach möglich und das Smartphone kann im Auto gelassen oder in die Tasche gesteckt werden.
An Tankstellen, die ohne Automaten arbeiten, ist es möglich nach dem Tanken ins Auto einzusteigen und dann erst die App zu öffnen und den Vorgang zu starten. Dabei findet der Zahlvorgang also wie gewohnt nach dem Tanken statt, so als würde man, wie ohne App auch, im Tankstellenshop bezahlen.
Verbote für das Nutzen von Smartwatches gibt es noch nicht und diese sind auch nicht zu erwarten. Generell gibt es auch Tankstellen, die mittlerweile von den Handyverboten absehen, da sie veraltet sind. Relevant ist also immer die Ausschilderung der jeweiligen Tankstelle.
Wie oben beschrieben, kann eine Tankapp wie PACE Drive aber auch ohne Aufwand an Tankstellen genutzt werden, die an dem Handyverbot festhalten. Aktuell ist das in Deutschland an über 1.600 Tankstellen möglich, europaweit sogar an über 3.000. Zudem wächst das Netzwerk stetig weiter, was das mobile Bezahlen an der Zapfsäule an immer mehr App oder auf der Webseite von Connected Fueling angezeigt. Beim Öffnen der App und auf der Webseite erscheint direkt eine Karte mit umliegenden Tankstellen. In der App zeigt diese deren aktuellen Preise und die Möglichkeit an mit der PACE Drive App zu bezahlen.